Das letzte Gericht


Der Ort:

Eine Datsche an einer kleinen Bergstraße zwischen dem "Champex-le-Lac" und einem kaum bekannten, uralten Schmugglerdorf "Les Perdus".

Die Personen der Handlung:

Victor

Ein früherer, leitender Beamte des BKA, der vor acht Jahren frustriert seine Frühpensionierung einreichte. Er ist seit 30 Jahren mit Clara verheiratet.

Clara

Ehefrau von Victor. Eine bemerkenswerte, starke Frau, die in den letzten 30 Jahren wie ein Fels zu ihrem Mann stand und mit ihm alle Höhen und Tiefen des Lebens durchschritt.

Sylvia

Eine enge Freundin von Clara. Die Verbundenheit zu Victor ist eher eine Art Zweckfreundschaft, da sie ihn als Ehemann von Clara akzeptieren muss.

Nadine

Sie ist seit Jahren mit Clara und Sylvia befreundet und gehört seit längerer Zeit dem Zirkel des letzten Gerichtes an. Sie war mit einem hoch angesehenen Chirurgen verheiratet und lebt nach seinem Tod seit vier Jahren in einer Wohngemeinschaft mit Charlotte, auch Charly genannt.

Charlotte

Charlotte stieß vor drei Jahren zu dem geheimnisvollen Zirkel. Sie wurde von Nadine eingeführt. Sie trägt ein besonderes Geheimnis mit sich, das im Laufe des Treffens in Form einer Bombe gelüftet wird.

Konstantin

Ein langjähriger, enger Freund von Victor. Er ist Künstler und scheint zunächst ein wenig über den Dingen zu schweben. Im Rahmen der Rotation findet dieses Jahr das Treffen in seinem Atelier, einer restaurierten alten Datsche, zwischen dem "Champex-le-Lac" und "Les Perdus" statt.


Die Handlung

Zunächst könnte man annehmen, dass der Autor sich an Agatha Christie orientiert und Altbewährtes neu aufwärmt.

Mitnichten! Und schon ist man in der Mitte des Stücks.

Nicht das, was zu sein scheint, ist auch das, was es ist!

Die Protagonisten fallen nicht Stück für Stück einer Person zum Opfer, die zum guten Schluss übrig bleibt. Im Gegenteil. Es gibt am Ende nur einen Toten und fünf Lebende, die sich leer und tot fühlen.

Das Stück beginnt bereits dann, wenn das Publikum auf den Eintritt in das Theater wartet. Während es unter diesem Eindruck seine Plätze aufsucht, wird es in einer rasanten Fahrt der Gefühle in das Stück gerissen. Dabei weiß es noch nicht, dass es die Hauptrolle besetzt.

Beim Eintreffen der Darsteller vor Konstantins Datsche spürt man direkt, dass etwas in der Luft liegt und die Freundlichkeit bei der Begrüßung aufgesetzt ist.

Der Ort scheint unwirklich zu sein. Zum Beispiel ein großes Panoramafenster mit einem atemberaubenden Blick oder Konstantins Exponate, die verhangen in einer Art Loft hängen. Zu aller Überraschung ist auch der Gastgeber zunächst nicht anwesend.

Danach fühlt sich das Publikum zunächst bestätigt. Es scheint sich um ein jährliches Tribunal zu handeln, welches sich durch Selbstjustiz zum Ziel gesetzt hat, die Gerechtigkeit in eigene Hände zu nehmen.

Doch dieses Gefühl schwindet sehr schnell. Es scheint festzustehen, dass es für alle das letzte Treffen dieser Art sein wird. Was niemand ahnt, dass jeder von ihnen dieser Meinung ist.

Die Handlung verwandelt sich Stück für Stück von einem Kriminalfall zu einem Thriller. Zum einen geht es um Macht, zum anderen um die Erkenntnis, dass die meisten Dinge nicht so sind, wie man sie selbst annimmt.

Die Essenz ist das Bewusstsein für Ursache und Wirkung im eigenen Handeln.

Nach 45 Minuten, die Pause beginnt, steht fest, dass das Tribunal in diesem Jahr über sich selbst verhandelt. "Das letzte Gericht" endet jedoch völlig anders, als es sich die Protagonisten sowie das Publikum vorgestellt haben.

Nach der Pause wird klar, dass es nur zwei Personen gibt, die ihr vorgenommenes Ziel umsetzen können. Und nur für eine geht der Plan so auf, wie sie es vorausgesehen hat.

Und das Publikum?

Neben der Erkenntnis, die zum Teil humorvollen, aber auch tiefgründigen Textpassagen zu verarbeiten, stellt das Publikum am Ende fest, dass sie es sind, die von der Besetzung her die Hauptdarsteller waren. Zum Schluss befinden sie sich an einem völlig anderen Platz, wie den, den sie am Anfang eingenommen haben. Und nicht nur das.

Wahrscheinlich erfolgt die Erkenntnis vom Anfang des Stückes.

Nicht das, was zu sein scheint, ist auch das, was es ist!


Uraufführung:

Ende 2023 / Früjahr 2024

Zurzeit stehen wir mit verschiedenen Veranstaltungsorten in Verbindung.


Die genauen Termine und die Orte der Aufführung werden an dieser Stelle und unter NEWS zum gegebenen Zeitpunkt bekannt gegeben.


Sie haben dann auch die Möglichkeit, Karten über unseren Onlineshop zu bestellen.



Der Autor

Marcel Ferrand ist Schriftsteller, bildender Künstler, Verleger und Regisseur.

Seine Form der Kunst besteht primär in der Interaktion zwischen dem Publikum und ihm. Unter anderem entwickelt er Kunst-Soiréen, für diese spezielle Choreografien, bei denen er in den meisten Fällen auch die Regie übernimmt.



"Bei all meinem Tun liebe ich es, die Menschen zu überraschen.

Nicht allein der Überraschung Willen, sondern um über dieses Element Menschen zum Denken anzuregen. Nachdenken wäre in Ordnung, doch das primäre Ziel ist ein Vordenken.

In humorvoller und dennoch in einer ernsthaften Nachdenklichkeit ist "Das letzte Gericht" eine Parabel über die Ursache des eigenen Tuns und die Wirkung des gleichen.

Wenn unser Publikum am nächsten Morgen beim Frühstück darüber redet, was es am Abend zuvor erlebt hat, dann haben wir das erreicht, was wir wollten."

Marcel Ferrand